erweitertes Literaturfeld



Angel Meat

Angel Meat ist ein transmediales Projekt in Zusammenarbeit mit Bertram Dhellemmes.

Seit 2009 entwirft dieses Projekt mit dysnarrativer und hypertextueller Literatur, experimenteller Performancekunst, Musik, Video und Fotografie sein eigenes Universum. In den unterschiedlichen Medien werden ineinander greifende Schichten an Realität und Fiktion geschaffen, die sich gegenseitig beleuchten und befruchten. Die gemeinsame Schnittfläche bildet dabei die Performanceserie Dancing on Ashes, deren Ästhetik sich auf die Bildsprache des Gothic Rock Konzerts mit einer starken weiblichen Hauptdarstellerin stützt.

Die Dancing on Ashes Performances erzeugen durch die spezifische Kombination aus live Tanz und Musik mit narrativer Textprojektion eine Atmosphäre, die den Zusehern Raum für eigene Interpretation lässt. In dieser auf wenige Elemente reduzierten und durchaus emotionalen Performancesituation wird das Publikum eingeladen, an einem kollektiven Leseereignis teilzuhaben.

Bisher entstanden sechs Folgen innerhalb dieser Performancereihe sowie ein Kabarett-Abend in Zusammenarbeit mit Felix Ruckert (Schwelle 7, Berlin).

2011 wurde im Rahmen der Gruppenausstellung Remediate an der Akademie Schloss Solitude eine Angel Meat Ausstellung präsentiert. Sie beinhaltete Videoinstallationen, Schaukästen, Textposter, ein Diorama und eine Gitarreninstallation.

2012 erschien der Roman Angel Meat. Verwerfungen.

read more: www.angelmeat.com



Angel Meat. Verwerfungen
Neofelis Verlag, Berlin, 2012





Angel Meat Ausstellung 
Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, Dezember 2010






Dancing on Ashes (Kalifornia)





Dancing on Ashes Performance Serie:


Dancing on Ashes (Welcome) | Dezember 2009


Dancing on Ashes (North) | Jänner 2010


Dancing on Ashes (Amsterdam)  | März 2010


Dancing on Ashes (Lovers)  | Mai 2010


Dancing on Ashes (Fascinus)  | Oktober 2010


Dancing on Ashes (Circle)  | Juni 2011



Dancing on Ashes Hardcore Kunst Cabaret
Kabarett-Abend in Zusammenarbeit mit Felix Ruckert (Schwelle 7, Berlin, Februar 2011)

Weitere Fotos, Videoausschnitte von Performances, Videos, Texte, Kritiken u.v.m: www.angelmeat.com


 

den kreisrunden Todengwalzer tanzen
Text/Musik/Tanz-Performance, 2007


Den kreisrunden Todengwalzer tanzen ist eine Kombination von projiziertem Text, Tanz und Musik, die in einem minimalen Set-up aufeinanderprallen und Bedeutungen auf verschiedene Weise transportieren. Im Mittelpunkt der Performance steht die Spannung zwischen den Bewegungen der Tänzerin und dem geschriebenen Text.
Das Publikum wird eingeladen, individuelle Strategien zu finden, um die Performance als Gesamtes wahrzunehmen und zu interpretieren. Indem die Performance die evokative Kraft der Literatur mit der emotionalen Physikalität des Tanzes konfrontiert, werden überraschende Phantasien und Bilder hervorgerufen.

Der projizierte Text erzählt eine Geschichte von Transformation und Heraufbeschwörung, einer unheimlichen Reise in potenzielle Zukunft, in der das Leben durch eine toxische Umwelt modifiziert worden ist. Das geschaffene Universum, fordert eine spezifische Physikalität und Umgehensweisen mit ihrem Umfeld ein. In der Fiktion des Textes findet der Protagonist einen Weg, sich wieder mit dem toxischen Erdboden zu verwurzeln, indem er auf eine rituelle Tanzform zurückgreift.

Der Ausgangspunkt der Ästhetik des Tanzes in dieser Performance ist, den Tanz als rituelles Ereignis zu sehen. Jedoch beruht die Formensprache auf einem individuellem Vokabular und setzt sich aus minimalen und sensiblen Umschlichtungen innerhalb des Körpers zusammen, die nicht leicht einem kulturspezifischen Formenkodex zugeordnet werden können. Der Tanz auf der Bühne entwickelt eine Wahrnehmungswelt, die sich gegenüber dem Text artikuliert und auf dem Sprachwollen eines Körpers beruht.




Text und Tanz: Ines Birkhan
Musik, Video, Dramaturgie: Bertram Dhellemmes

weitere Informationen und Texte für Videoprojektion: todengwalzer.blogspot.co.at





Mythen für die Zukunft
Videoinstallation, 2005

 
Die drei Videos Téléphérique, Klang zur Stille zum Klang, Todengwalzer sind für eine gemeinsame Installation konzipiert und basieren auf dem Prinzip der Video-Erzählung, in denen die multimediale Kombination von Bild, Ton und narrativem Text (in Form von Untertiteln) eine Komplexität der Wahrnehmung anbietet. Diese fordert von den Rezipienten volle Aufmerksamkeit und gleichzeitig eine Offenheit auf intellektueller und emotionaler Ebenen, die eine neue Art des Leseprozesses initiiert.

Die historischen Träger von Mythen - Literatur und Dichtung - spiegeln sich in diesem Projekt auf dem Bildschirm. Die drei Videoerzählungen wollen neue Figuren und neue Werte kreieren, die der technologischen Ära angehören. Oftmals werden die neuen Medien als Bedrohung für das geschriebene Wort gesehen, hier jedoch entpuppen sich hier als wertvolle Unterstützung für selbiges. Durch ihre offene Ästhetik wird ein Raum aufgespannt, aus dem eine Vielzahl sich berührender und miteinander verwebter, ineinander verschlungener oder auch absenter Bedeutungsstränge hervortreten.



Videostill aus: Klang zur Stille zum Klang


Videostill aus: Todengwalzer 

Konzeption und Ausführung: Ines Birkhan und Bertram Dhellemmes





Alpiner Exorzismus
Tanzvideo, DV, 61', 2004 

 


Auf den Wiesen, in den Wäldern, in den Schneefeldern der Gipfel, an den Bächen tummeln sich seltsame Alpenbewohner und manch aufblasbarer Orka auf der Suche nach dem absoluten Weiß. Ein langsames verdrehtes Märchen mit schiefen Texten, Liedern und Tänzen. 

Aus der Betrachtung der alpinen Landschaften – dem letzten wilden Raum des alten Europas – entstehen unerwartete Gestalten, als neue Taschenmythologie für die menschenleeren Alpenhänge. Beschäftigt mit mysteriösen Aufgaben, akribischen Ritualen, Treffen und Kommunikation in ihrem seltenen Dialekt laden sie uns ein, ihr Universum kennenzulernen. Der Kogan (Bewahrer der Landschaft und inspirierter Rhetoriker), der Red Highlander (der über die Bergpfade schreitet, um seine Echolaute zu verknüpfen), die Schmetterlingsdame (deren Tänze und Lieder die Träume aller erfüllen) und ein Tourist (mit einem aufblasbaren Orka auf der Schulter) wandern durch die Landschaft.

Alpiner Exorzismus nimmt manchmal die Form einer Naturdokumentation an (man kann bei dieser Gelegenheit etwas über den gehässigen Alpenwaran erfahren), und baut gleichzeitig einen dezidiert narrativen Rahmen auf – wo Tanz an die Stelle der Aktion tritt.  Ines Birkhan interpretiert alle Rollen. Ihr Tanz und Schauspiel in diesem Video sind ein Destillat aus ihrer gleichnamigen Performanceserie und zeigen außerdem ihre innig gespaltene Beziehung zu den alpinen Landschaften auf.  

 

 

Konzeption, Text, Tanz: Ines Birkhan
Konzeption, Musik, Video: Bertram Dhellemmes