Montag, 3. September 2018

Publikation - o Artaud! - in Am Erker (Nr.75)





Ich bin hierher auf einem alten Maultier gelangt. Oder vielleicht war es ein Bus oder mein Auto. Den Fuß im Schuh auf der Erde, auf der Straße, auf dem Sand. Die Reibung des Sands unter der Betonkruste. Ich gehe, robbe, nein, krieche über aufgerissene Oberflächen. Meine Hände, Knie auf den Aufschürfungen der Betonhaut, die sich über ein lebendiges Sandmonster spannt. Unruhig wirft es sich nach rechts und links und erzeugt Wellen, während oberhalb alles bewegungslos und eben erscheint. Nicht ein Berg in Sicht, auch keine Hügel, keine Grashalme oder Baumwipfel im Wind. Es weht ja gar kein Wind. In der Mitte der Flaute strecke ich meinen Rücken, zerdehne ihn wie Kaugummi, recke das Kinn hoch, den After zum Himmel. Was sagt die Sonne? Keine Sonne zu sehen. Und auch keine Wolke. Nicht ein einziger Wolkenfetzen, keine Striemen, kein Wolkenbett. Nur Monochromes in der Lichtbrechung. Aber wo ist die Sonne? ...